Der Fiat Ritmo: Ein Klassiker der Kompaktklasse
Einführung und Produktionsgeschichte
Der Fiat Ritmo, ein von Frühjahr 1978 bis Ende 1988 gebautes Fahrzeug der Kompaktklasse, ist ein Modell des italienischen Automobilherstellers Fiat, das heute bei Liebhabern von Youngtimern hoch im Kurs steht. Anfang 1979 begann die Produktion des Seat Ritmo, der nach der Trennung der Marken Fiat und Seat im Sommer 1982 in Ronda umbenannt wurde. Eine Stufenheckversion namens Malaga folgte im Frühjahr 1985 und ersetzte den Ronda nach dessen Produktionsende im Spätherbst 1986.
Motorenvielfalt und technische Daten
Der Fiat Ritmo bot eine beeindruckende Auswahl an Motorisierungen, die sowohl Otto- als auch Dieselmotoren umfasste. Hier eine Übersicht der verfügbaren Motoren:
Ottomotoren:
- 1,05 l, 44 kW / 60 PS (09/1978–09/1982)
- 1,1 l, 40 kW / 55 PS (10/1982–10/1985)
- 1,1 l, 43 kW / 58 PS (04/1985–12/1987)
- 1,3 l, 48 kW / 65 PS (03/1978–08/1985)
- 1,3 l, 50 kW / 68 PS (01/1983–04/1985)
- 1,3 l, 55 kW / 75 PS (01/1981–09/1982)
- 1,5 l, 55 kW / 75 PS (03/1978–11/1988)
- 1,5 l, 58 kW / 79 PS (08/1985–05/1987)
- 1,5 l, 60 kW / 82 PS (01/1983–12/1987)
- 1,6 l, 66 kW / 90 PS (09/1985–12/1987)
- 1,6 l, 74 kW / 100 PS (01/1983–12/1987)
- 1,6 l, 77 kW / 105 PS (05/1981–12/1987)
- 2,0 l, 92 kW / 125 PS (11/1981–09/1982)
- 2,0 l, 96 kW / 131 PS (04/1983–12/1987)
Dieselmotoren:
- 1,7 l, 40 kW / 55 PS (10/1979–09/1982)
- 1,7 l, 43 kW / 58 PS (10/1979–10/1985)
- 1,7 l, 45 kW / 60 PS (05/1985–12/1987)
- 1,9 l, 59 kW / 80 PS (Turbodiesel; 12/1985–12/1987)
Ausstattungsvarianten und Sondermodelle
Der Fiat Ritmo war in verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich, die über die Jahre aktualisiert wurden. Diese umfassten:
1978 bis 1982:
- L
- CL
- Super
- 105 TC
- 125 TC Abarth (Sportversion)
- Sonderserie Targa Oro (mit brauner Metalliclackierung und Alcantara-Innenausstattung)
1982 bis 1988:
- Grundmodell (später CL)
- L (erkennbar an Einfachscheinwerfern)
- Super
- Energy Saving (kraftstoffsparendes Modell)
- 130 TC Abarth
Einige zweitürige Ritmos wurden vom lombardischen Karosseriebauer Officine Introzzi veredelt. Die Serie, benannt nach der Villa d’Este, war an einer breiten C-Säule und einem Vinyl-Dach erkennbar. Der Innenraum war luxuriös mit Lederpolsterung, einem Fernseher und einem Diktiergerät ausgestattet.
Modifikationen und Verbesserungen
Im Oktober 1982 erhielt der Ritmo eine modifizierte Front mit Doppelscheinwerfern und fünf schrägen Chromstahl-Stäben, große Heckleuchten und andere Stoßfänger. Weitere Verbesserungen umfassten:
- Verlegung des Kraftstofftanks unter die Rücksitzbank zur Verbesserung der passiven Sicherheit.
- Einführung eines bündigen Tankeinfüllstutzens oberhalb des rechten Hinterrades.
- Marktstart des kraftstoffsparenden Modells Ritmo 60 S als „Energy Saving“ im April 1985.
Facelift 1985
Im September 1985 wurde der Ritmo erneut überarbeitet. Die fünftürigen Modelle erhielten eckige Türgriffe, ein in den Stoßfänger integriertes hinteres Kennzeichen, einen geänderten Kühlergrill und eine aufgewertete Ausstattung. Zudem kam ein 1,6-l-Ottomotor mit 100 PS hinzu.
Abgasnormen und Marktverfügbarkeit
Aufgrund verschärfter Abgasbestimmungen wurden einige Modelle nicht in allen Ländern angeboten. In Deutschland war der Ritmo 75 mit einem 1,5-l-Motor und ungeregeltem Katalysator eines der ersten Fahrzeuge, das für bleifreies Normalbenzin geeignet war. Diese Variante war nur von Anfang 1986 bis Ende 1987 erhältlich. Danach folgte der Ritmo 75 i.e. mit geregeltem Katalysator und Einspritzanlage.
Ende der Produktion und Nachfolger
Die Produktion des Fiat Ritmo Cabrio endete im Mai 1987. Erst 1994 erschien mit dem offenen Punto wieder ein Cabriolet von Fiat. Ab Januar 1988 war der Ritmo nur noch mit einem 75 PS starken 1,5-l-Motor mit Katalysator lieferbar. Die Produktion der drei- und fünftürigen Varianten endete im November 1988, und der Fiat Tipo trat seine Nachfolge an. Der Tipo gewann 1989 den Titel „Auto des Jahres“.
Karosserievarianten
Der Fiat Ritmo wurde in zwei Karosserievarianten angeboten:
- Schrägheck mit drei oder fünf Türen
- Cabrio mit Stoffdach und Überrollbügel, hergestellt von Bertone
Fazit
Der Fiat Ritmo bleibt ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Kompaktklasse und ein begehrtes Sammlerstück für Youngtimer-Enthusiasten. Mit seiner Vielfalt an Motoren, Ausstattungsvarianten und seinem unverwechselbaren Design bietet er eine interessante Mischung aus Retro-Charme und automobilhistorischer Bedeutung.
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